Montag, 15. Februar 2016

Michael Brown "Presence Process"

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Wer hat schon jemals behauptet, dass Innere Arbeit ein Spaziergang ist?
 
Als ich im Herbst 2014 dieses Buch zum ersten Mal las, konnte ich auf langjährige Praxis in Selbst- erforschung und Selbsterfahrung zurückblicken. Dennoch, dieses Buch hat mich neugierig gemacht. Denn dieses Buch ist anders.

Michael Brown lebt in Südafrika. Früher war er Musikjournalist. Eine sehr schmerzhafte Nervenkrankheit, die ihn über Jahre hinweg tyrannisierte, zwang ihn dazu sein Leben neu zu ordnen.

Im ersten Teil des Buches erzählt er unprätentiös seine persönlichen Erfahrungen und somit die Geschichte der Entstehung des Prozesses, den er (im Originaltitel) Presence Process nennt. Hier erfährt der Leser mehr zu Michael Browns Erkenntnissen über die Entstehung von Angst, Trauer, Wut. Der zweite Teil  ist einerseits eine Beschreibung der einzelnen Schritte, die zur Überwindung des Leides führen sollen, andererseits die Anleitung und der Begleittext zum 10 wöchigen Prozess.
 
Ich habe das Buch erst einmal komplett durchgelesen. So konnte ich mir eine Vorstellung über den Ablauf und die Herausforderungen des Prozesses machen.

Wenn man entschlossen ist, sich diese 10 Wochen selbst  zu schenken, begibt man sich natürlich auf eine manchmal etwas herausfordernde Reise. Abzubrechen wäre absolut kontraproduktiv, also wäre es gut, eine Zeit für diesen Prozess zu wählen, wo es im Außen keine hervorsehbaren Beun- ruhigungen geben wird. Dann nämlich, kann sich das ganze Sein auf die Arbeit, "die in sich selbst geschieht", konzentrieren. Schrittweise leitet der Autor an, aus den erlernten Denkweisen auszusteigen und die aufkommenden Emotionen einfach nur zu beobachten. Denn diese sind es, die laut Michael Brown, allein für unser Leiden verantwortlich sind.

Fazit:
Ich habe den Prozess 1 mal durchlaufen. Empfohlen sind optimalerweise 3 Durchgänge. Es ist nun genau ein Jahr her, seit ich "durch" bin. Im Prozess selbst habe ich viele Erfahrungen genauso gemacht, wie sie im Buch in den Prozess-Kapiteln beschrieben sind. Nachher hatte ich einige Wochen das Gefühl, einen großen Schritt vorwärts gemacht zu haben. Auf jeden Fall ist meine Umgangsweise mit Emotion grundlegend verändert worden. Ich verstehe jetzt wirklich, wie dieses Leid-System (in mir) funktioniert und warum es so abläuft.

Im Laufe des Jahres habe ich dann instinktiv meine eigene Methodik daraus weiterentwickelt, wie ich mit "unerwünschten" Emotionen umgehe (dazu werde ich mehr in einem folgenden Post schreiben). Auf jeden Fall hat mich die Presence Process-Reise noch mehr darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig unsere Atmung vor allem im Zusammenhang mit psychischen Prozessen ist, denn die "bewusst verbundene Atmung" ist die Grundlage des Prozesses.




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