Ab heute leben wir laut Traditioneller chinesischer Heilkunde in der Energie des Erde-Elements. Ab heute heißt es Kräfte aufbauen. Die Mitte stärken. Sich nähren. Transformationsprozesse durchlaufen. Bis einschließlich 15. Mai unterstützen uns die Naturkräfte ganz besonders dabei.
Durch Beobachtung und wahrscheinlich die Überlieferung noch älterer Kulturen erlangten die alten Chinesen Wissen über die Zusammenhänge des Lebens, die bei uns aus verschiedenen Gründen verloren gingen. Der Mensch, als Mitglied der Natur ist unter anderem den Rhythmen verschiedenster auch für uns nicht wahrnehmbarer Energien ausgesetzt. Wer sich selbst, sein Umfeld und die Natur gut beobachtet, kann diese jedoch spüren.
Die TCM teilt das Jahr in 5 Jahreszeiten ein. Frühling, Sommer, Herbst und Winter kennen wir auch. Die 5. Jahreszeit sind eigentlich 4 verschiedene Zeitsequenzen, genannt Dojo. Sie bezeichnen die Tage zwischen den Jahreszeiten. Bei uns bekannt ist noch der Altweibersommer.
Für uns heutige Europäer ganz ungewohnt sind die Elemente - Zuordnungen. Holz, Feuer, Metall, Wasser und Erde, wobei das Element Erde eine Sonderstellung hat, weil es die Mitte symbolisiert und damit eigentlich mit allen anderen Elementen in direkter Verbindung steht.
TCM ist eine Wissenschaft.
Dennoch können wir vieles daraus, auch ohne großartige Beschäftigung damit, für unseren Alltag nutzen. Und wenn das nur bedeutet, dass wir uns der gerade vorherrschenden natürlichen Energien bewusster sind.
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass die vermehrte Aufnahme von Erde-Nahrungsmittel in den Dojo-Zeiten dem gesamten Organismus gut tut. Ich fühle mich irgendwie fitter, besser geschützt vor Umwelteinflüssen und auf subtile Weise stärker.
Vielleicht haben Sie ja Lust auf ein Experiment und ernähren sich die nächsten 3 Wochen hauptsächlich (aber bitte nicht ausschließlich!) von Lebensmitteln, die dem Erde-Element zugeordnet sind. Wer´s nicht so "radikal" haben möchte, der kann ja mal bewusst 1 Mahlzeit pro Tag dafür aussuchen. Im Allgemeinen gilt sowieso das ganze Jahr über, dass in jeder Mahlzeit auch Erde-Energie vorhanden sein soll.
Zu den Erde - Nahrungsmitteln gehören:
- Gemüse: Karotten, Kürbis, gelbe Rüben, Kartoffel, Mais, Fisolen, Maroni, Pastinake, Petersilwurzel, Schwarzwurzel, Karfiol, Süßkartoffel, Brokkoli, Paprika, Yamswurzel, Topinambur, Zucchini,...
- Hülsenfrüchte, wie Mungobohnen, Linsen, Erbsen, Saubohnen, Sojabohnen, Tofu, Sojamilch
- Kürbiskerne, Pistazien, Mandeln, Erdnüsse, Kokosnuss, Pinienkerne, Macadamia, Sesam, Cashew, Sonnenblumenkerne
- Fette: Butter, Butterschmalz, Kürbiskernöl, Sonnenblumenöl, Sesamöl, Rapsöl, Leinöl, Olivenöl
- Kuhmilch, Schlagobers, Topfen, Mascarpone, Riccotta, Schafskäse, Frischkäse, Brie, Camembert
- vor allem in Vollkornform: Dinkel, Gerste, Hafer, Roggen, Hirse, Erdmandel, Braunhirse, Amaranth, Buchweizen, Weizen, Polenta
- Wer Fleisch isst: Biohuhn, Kalb, Rind, Schwein, Lamm, Pute, Gans, Ente, Wildschwein, Reh, Hirsch, Rebhuhn, Fasan
- Wer Fisch isst: Aal, Forelle, Karpfen, Makrele, Sardine
- Obst: Marille, Datteln, Feigen, Banane, Rosinen, Honigmelone, Wassermelone, Papaya und jedes sehr süße Obst
- Ei
- Austernpilze, Shitakepilze
- Safran, Vanille
- süße Fruchtsäfte, Dessertweine, Portweine
- Zucker, Voll/Rohrzucker, Honig, Malz, alle Dicksäfte, alle Sirupe, Melasse
Eine lange Liste! So ist es gar nicht schwer zu jeder Mahlzeit Erde-Energie zu sich zu nehmen!
Allerdings: was in der TCM nicht gerne gesehen wird ist Convenience - Food, also Fertignahrung. Das beginnt bei der Packerlsuppe und endet beim Tiefkühlmenü. Hier ist einfach die Lebensenergie (das Chi) nicht mehr vorhanden, weil die industrielle Verarbeitung so ziemlich alles an Energie raubt. Aus demselben Grund verpönt: Mikrowellen-Essen. Es sind ja auch LEBENS-mittel, die wir zu uns nehmen, in einer Mikrowelle Gekochtes hat absolut kein Leben mehr in sich. Hier mehr darüber
Am besten ist es, Nahrungsmittel aus biologischer Landwirtschaft, Saisonales und Produkte aus der Region in der man lebt zu verwenden. Selber kochen ist angesagt!
Und deshalb koche ich mir jetzt eine Erdäpfelsuppe:
- Mehlige Erdäpfel schälen, vierteln und wässern
- Karotten schälen und in Scheiben schneiden
- Lauch in ca. 1 cm dicke Röllchen schneiden
- Topf auf den Herd, Herdplatte aufdrehen
- Sonnenblumenöl in den Topf geben und Karotten in den Topf
- Lauch dazu und anschwitzen lassen
- mit etwas Mehl stauben
- Kümmel dazu
- mit Wasser aufgießen und salzen
- frische Petersilie
- eine Spur edelsüßes Paprikapulver und die
- abgetropften Erdäpfel dazu geben und alles gar kochen
- mit etwas geriebenen Koriander würzen
- nachsalzen
- ein wenig Sauerrahm oder Creme Fraiche einrühren
- und mit getrocknetem Majoran verfeinern
Dazu passt Brot siehe Post vom 21. Februar 2016.
Ein wohlig warmes, anhaltend gesättigtes Bauchgefühl zeigt mir, dass ich Gutes, richtig zubereitet zu mir genommen habe.
Also dann, Guten Appetit!
Das Gericht ist histaminarm, vegetarisch, glutenfrei.
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